Woche #69-75: Kolumbien entdecken – Part I

Drei Wochen lang haben wir in den Weihnachtsferien Kolumbien bereist. Dabei waren wir fast ausschließlich mit den Bus unterwegs. Unsere Reiseroute könnt ihr hier vollständig nachvollziehen:

Weil es wieder mal viel zu berichten gibt, haben wir unseren Reisebericht in drei Teile – für drei Wochen – eingeteilt.

Los geht es also am 19.12. mit dem Bus nach Neiva. Vom Terminal de Transporte in Neiva fahren wir mit einem Jeep nach Villavieja. Dort nimmt uns ein Tuktuk mit in die Tatacoa-Wüste, wo wir vorhaben, die kommenden drei Tage und Nächte zu verbringen. Voll Abenteuerlust haben wir beschlossen, in der Wüste auf einem Campingplatz (Nocturnes de Saturno) zu zelten. Kleiner Spoiler: Zelten in der Wüste ohne Klimaanlage ist eine ziemlich blöde Idee (deshalb haben wir auch nur zwei Nächte im Zelt verbracht und die dritte Nacht dann in einem klimatisierten Hotelzimmer in Neiva – wir Abenteurer!).
Die Tatacoa-Wüste ist eines der beliebtesten Ziele in Kolumbien. Die Landschaft ist einmalig und schlicht atemberaubend. Atemberaubend ist allerdings auch die Hitze, von der wir uns aber nicht abbringen ließen, ein bisschen in der Wüste zu wandern und am zweiten Tag sogar eine Fahrradtour zu machen (während die Einheimischen an uns mit ihren Geländewagen vorbeidonnerten). Die ca. 330km² umfassende Tatacoa-Wüste (span. desierto de la Tatacoa) besteht aus einem „grauen“ Teil (desierto gris) und einem „roten“ Teil (desierto rojo). Dank ihrer Lage zwischen zwei Gebirgsketten ist es dort ganzjährig fast immer trocken (und heiß! Sehr heiß!)


Tagsüber kann mal also bei sengender Hitze die beiden Wüstenlandschaften bestaunen und nach einer kleinen Abkühlung am Nachmittag (zum Beispiel in der Piscina de Los Hoyos, einem kleinen Schwimmbad inmitten der grauen Wüste) hat man bei guten Wetter die Chance, den magischen Sonnenuntergang hinter der Wüste zu beobachten und die romantische Atmosphäre zu genießen. Doch auch wenn die Sonne untergegangen ist, ist das Abenteuer noch nicht vorüber. Denn dank der Abgelegenheit und Abwesenheit von Licht- und Luftverschmutzung kann man in der Wüste bei Nacht den sternenklaren Himmel beobachten. Es gibt auch mehrere Observatorien mit Teloskopen, wo man den Himmel ganz nah und mit informativen Erläuterungen begutachten kann.

Zurück in Neiva ging es dann am 22.12. weiter mit dem Bus nach San Agustín. Der beschauliche Ort ist bekannt für seine einzigartige archäologische Ausgrabungsstätte, welche Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist und bietet darüber hinaus durch seine Lage direkt am Río Magdalena auch jede Menge Möglichkeiten zum Wandern, Schwimmen oder für sonstige (extrem-)sportliche Aktivitäten. Bis ins 16. Jahrhundert hinein war die Gegend von der sogenannten San-Agustín-Kultur besiedelt, deren Mitglieder die Urheber der mystischen Statuen in der Region sind. Die Götterdarstellungen (von denen bisher nur ein Teil ausgegraben wurde) wurden vermutlich vorwiegend zwischen 200 v. Chr. und 700 n. Chr. geschaffen. Einige der Darstellungen ahmen menschliche, andere tierische, wiederum andere hybride Gestalten nach. Neben den monolithischen Einzelskulpturen und gruppenartig angeordneten Funden gibt es noch die Quelle von Lavapatas, die sich wesentlich von den anderen Ausgrabungen unterscheidet: Diese Stätte, die vermutlich der Huldigung des Wassers diente, zeigt verschiedene Formationen und Abbildungen, welche in den Wasserlauf eingearbeitet sind.


In San Agustín verbringen wir dann auch Heiligabend, bevor es am 25.12. dann weitergeht nach Cali – unsere dritte Station, von der wir euch mehr in Teil II erzählen werden. Natürlich stand Weihnachten auch in Kolumbien ganz im Zeichen von Corona und so verbrachten wir es im Hostel – aber zum Glück nicht allein, sondern (im Freien und mit Abstand, versteht sich) mit den anderen Hostelgästen aus den USA, Frankreich und Kolumbien. Und so konnte jeder eine kleine Köstlichkeit zum Festmahl beisteuern, wenn auch nicht richtig gefeiert werden konnte.

Für all diejenigen, die jetzt neugierig sind und gerne einmal selbst nach San Agustín möchten, haben wir euch hier noch ein paar Tipps zusammengestellt:

Where to stay?
Wir können unser Hostel, das Hostal bambú nur wärmsten empfehlen. Gerard, der spanische Gastgeber, ist sehr bemüht und immer zur Stelle. Das Frühstück ist ebenfalls sehr lecker. Die Terrasse mit den Hängematten ist der ideale Ort zum Entspannen. Und Gerard hat viele Insider-Tipps, mit denen der Aufenthalt bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis wird!

Where to eat?
Viele Menschen aus aller Welt haben sich hier niedergelassen, um Hostels, Hotels und Restaurants zu betreiben.
Direkt neben dem Hostel befindet sich eine nette Pizzeria, die sicherlich nicht die beste Pizza der Welt hat, aber dafür ein wirklich schönes Ambiente.
Zum Lunch empfehlen wir das Restaurant Tomate. Der deutsche Betreiber bietet hier jeden Tag zwei vegetarische Menüs, allerdings muss man vor 13:00 Uhr dort sein, um noch etwas zu bekommen. Aber es lohnt sich!

What to do?
Wer gerne wandert, dem empfehlen wir, zu den Ausgrabungsstätten und zu wandern. Zum archöologischen Park kann man mit dem Bus oder Taxi fahren. Darüber hinaus lohnen sich Ausflüge zum Estrecho de Magdalena oder nach . Wer es gerne etwas abenteuerlicher mag, der fragt Gerard nach seinem „geheimen Wasserfall“

San Agustín war ein wirklich beeindruckender Ort und gleichzeitig vielleicht auch der entspannteste Teil der Reise, auch wenn uns das Wetter nicht immer gut gesonnen war.
Es war schon fast ein bisschen schade, nach drei Tagen weiterreisen zu müssen.

Jetzt wünschen wir euch aber zunächst mal einen wunderschönen Sonntag und hoffen, unser erster Beitrag im neuen Jahr gefällt euch 🙂

Das wird Dir auch gefallen

3 Kommentare

  1. Schön, wieder in der Form von Euch zu hören und zu sehen 🤩.
    Und wie immer: Wunderschöne Fotos und interessante Beschreibung.

    Euer Urlaub war ja sehr bewegt 😳.

  2. Hallo ihr beiden 😃……sehr interessant und sooo tolle Fotos….wow!! Freu mich schon wie es weitergeht….liebe Grüße Ilona und Andreas…er war auch ganz begeistert…

  3. Hallo ihr zwei, Wahnsinn was ihr da so alles gemacht habt, sieht alles sehr beeindruckend aus, für uns Dörfler kaum vorstellbar, ich glaube mir wäre es da zu 🔥 ♨️ 🥵 und bleibe doch lieber in unserem kleinen Dörfchen.
    Lg Papa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert