#07 Galapagos-Inseln

Wer die Galapagos-Inseln bereisen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Wer das nötige Kleingeld hat, kann eine Segeltour („Cruise“) von Insel zu Insel machen. Wesentlich preiswerter wird es, wenn man eine Tour bucht, bei der man in einer Gruppe von Insel zu Insel mit den öffentlichen Fähren fährt. Beides kam für uns aber nicht infrage, wir wollten die Galapagos-Inseln auf eigene Faust besuchen (so weit wie eben möglich) und haben uns deshalb selbst an die Planung gemacht und teilen hier mit euch unsere 8-tägige Galapagos-Tour von der Idee über die Planung bis zur Reise selbst.

Was sind die Galapagos-Inseln?

Die Galapagos-Inseln liegen ca. 1000km von ecuadorianischen Festland entfernt im Pazifik und gehören zu Ecuador. Die Inselgruppe besteht aus 13 größeren und etwa 100 kleinen Inseln, insgesamt sind fünf der größeren Inseln (Baltra, Floreana, Isabela, San Cristóbal und Santa Cruz) bewohnt. Auf den etwas über 8000 km² Gesamtfläche wohnen um die 25.000 Menschen. Die Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO und sowohl ihre Land- als auch Meeresfläche sind fast vollständig geschützt. Wer die Insel besuchen möchte, muss daher Eintritt für den Nationalpark Galapagos bezahlen.

Was gibt es auf den Galapagos-Inseln zu sehen?

Durch die abgeschiedene Lage der Inselgruppe gibt es auf den Inseln viele endemische Pflanzen- und Tierarten, also solche, die nur in diesem Gebiet vorkommen. Diese sind besonders selten und natürlich (wie alle Pflanzen und Tiere) schützenswert. Wer also die Inseln besucht, sollte sich klar machen, welchen wundervollen und besonderen Teil der Erde man hier besucht und sich entsprechend verhalten. Neben den mehr als 160 endemischen Pflanzenarten gibt es auch zahlreiche Tiere, die man nur dort bewundern kann, z.B. den Galapagos-Seelöwen, die Mähnenrobbe, fast 150 Vogelarten, Landleguane und natürlich die riesigen und namensgebenden Riesenschildkröten. Wer die Inseln besucht, wird also eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt vorfinden. Allerdings ist uns auch bewusst, dass der Tourismus ein Problem für die Natur darstellt, wenn er unverantwortlich oder unkontrolliert stattfindet. Mit über 200.000 Touristen pro Jahr ist diese Grenze mittlerweile vielleicht auch überschritten… Wir haben deshalb lange überlegt, ob wir die Reise dorthin antreten, denn zum Einen mussten wir fliegen, was wir ja so weit wie möglich vermeiden wollten, zum anderen sind uns die Auswirkungen von (Massen-)tourismus auf die Natur durchaus bewusst. Trotzdem haben wir uns letztlich entschieden, die einmalige Chance zu nutzen und die Inseln dennoch zu besuchen – eine definitive Once-in-a-lifetime-experience.

Was haben wir auf den Galapagos-Inseln gemacht?

Wir haben die drei größten Inseln San Cristobal, Isabela und Santa Cruz besucht. Unsere Hauptaktivität war definitiv Schnorcheln und Tiere beobachten, denn die Tierwelt ist einfach unglaublich vielfältig.
Zunächst sind wir auf die Insel San Cristobal geflogen und haben direkt nach dem Einchecken in unser Hostel einen kleinen Spaziergang zum Mirador gemacht. Schon auf dem Weg dorthin haben wir über die zahllosen Seelöwen gestaunt, die den Weg am Hafen pflastern. Und es sollten noch viel mehr werden! In der Bucht Las Tijereras dort kann man auch Schnorcheln – in weiser Voraussicht, dass dies unsere Lieblingsaktivität werden würde, haben wir schon auf dem Festland Schnorchel und Taucherbrillen gekauft, um sie nicht vor Ort ständig leihen zu müssen. Unser erster Schnorchelgang auf den Galapagos-Inseln war auch direkt ein Volltreffer: viele bunte Fische, ganze Schwärme davon und am Ende ein Oktopus! Das fing ja schon mal super an!
Danach sind wird wieder in Richtung Dorf gelaufen und haben am Strand bei einer Michelada gemeinsam mit den Seelöwen den Sonnenuntergang angeschaut – um Punkt 18.00 Uhr wurde der Strand dann aber geräumt, wir mussten unser Bier herunterstürzen und uns auf die Suche nach etwas zu essen machen – was, wie erwartet, auf einer Insel, die sich hauptsächlich von Fischerei ernährt, als Vegetarier*in gar nicht so einfach war.


Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour in die „Highlands“ und zu einem abgelegenen Strand geplant. Dafür nimmt man sich eine Art „Touri-Taxi“, das einen zu den Highlights der Insel fährt und der Fahrer noch einige Informationen liefert. Wir fuhren also los zu „La Galapaguera“, einer Schildkröten-Rettungs- und Aufzuchtstation mit vielen kleinen und riesigen Landschildkröten. Von dort aus sind wir weiter zum Strand Puerto Chino gefahren, wo wir die hohen Wellen und die Sonne genossen. Am Ende der Tour stand dann die Lagune in den Bergen, die aber im Vergleich zu Quilotoa doch recht unspektakulär daher kam. Der Fahrer fuhr uns dann noch zum Playa Lobería, dem Seelöwen-Strand, wo wir wieder den putzigen Tieren zusahen und fleißig schnorchelten.

Am dritten Tag ging es für uns morgens um 6.00 Uhr los nach Santa Cruz, wo wir einen 5-stündigen Zwischenstopp machten, da wir auf die Fähre nach Isabela warten mussten. Die Zeit zwischen den beiden Fähren, die nur einmal morgens und einmal mittags verkehren, nutzten wir, um den Strand Playa Las Tortugas anzuschauen. Schwimmen kann man dort wegen der hohen Wellen nicht, aber es gab eine kleine Bucht, wo man etwas schnorcheln konnte und die Meer-Iguanas beim Schwimmen beobachten konnte. Diese Dinosaurier-artigen Echsen sind endemisch, also nur auf Galapagos heimisch und die einzigen Echsen, die an ein Leben im Meer und an Land angepasst sind. Um das überschüssige Salz in ihrem Körper loszuwerden, niesen sie immer wieder unglaublich laut und spucken Meerwasser umher. Ansonsten liegen sie gerne nahe beieinander in der Sonne.


Dann ging es um 15.00 Uhr weiter nach Isabela, wo wir am Abend ankamen und in unser sehr nettes Hostel eincheckten. Isabela hat uns am besten von allen Inseln gefallen, weniger Menschen, weniger Autos und viel Strand. Direkt am nächsten Tag waren wir mit einer Tour schnorcheln, die unsere Freundin Evelien aus den Niederlanden organisiert hatte. Schon auf dem Weg zu „Los Tuneles“ fuhren wir an einer Herde Mantarochen vorbei, die an der Oberfläche fischten. Unglaublich, diese bis zu 6m Durchmesser messenden Tiere live zu erleben!
Die Schnorcheltour blieb auch weiterhin mit Highlights gespickt: Erst sahen wir riesige und zahlreiche Meeresschildkröten aus nächster Nähe und dann auch noch Galapagos-Riff-Haie und Papageienfische! Auch einige Pinguine konnten wir an Land entdecken. Nach einem halben Tag auf und im Wasser hatten wir aber noch nicht genug und gingen weiter zu der Bucht Concha Perla, wo wir weiter schnorchelten und noch mehr Schildkröten, einen Stachelrochen und einen Seelöwen beobachten konnten und die bunten Fische in der Bucht, die sich dort aufhielten. Den Abend verbrachten wir im „Pink Iguana“, einer Strandbar, wo wir den Geburtstag von Evelien feierten.


Begeistert buchten wir auch für den nächsten Tag eine Schnorcheltour zu Las Tintoreras und La Tortuga, in der Hoffnung, Mantarochen, Walhaie und Hammerhaie zu sehen. Doch leider endete die Tour dieses Mal in einer herben Enttäuschung: Aufgrund der expositionierten Lage des Tauch- und Schnorchelspots im Meer, waren die Wellen sehr hoch und schon bevor wir ins Wasser gingen, wurde ich seekrank. Im Wasser würde es besser werden, versicherte uns unser Guide, doch nach 15 Minuten im Wasser wurde die Übelkeit schlimmer und nachdem ich wenigstens die beiden gigantischen Mantarochen, die an uns vorbeischwebten, gesehen hatte, beschloss ich, zurück aufs Boot zu gehen. Dort wurde die Seekrankheit dann aber so schlimm, dass ich den Rest des Ausflugs „über der Reling“ verbrachte. Auch den anderen ging es nicht viel besser. Der Tag war dann auch gelaufen…

Am nächsten Tag fuhren wir mit der ersten Fähre nach Santa Cruz, da wir diese schon im Voraus gebucht hatten. Eigentlich wären wir gerne noch länger auf Isabela geblieben, aber so mussten wir weiter. In Santa Cruz besichtigten wir das Charles Darwin Research Center und schnorchelten in einer Bucht. Für den zweiten Tag hatten wir eine Buchten-Tour gebucht, im Rahmen derer wir auch „Las Grietas“, eine mit Wasser befüllte Schlucht besuchten. Vom Boot aus konnten wir auch die berühmten Blaufuß-Tölpel sehen.


Insgesamt ist die Flora und vor allem die Fauna der Galapagos-Inseln natürlich gigantisch und faszinierend. Trotzdem würden wir uns gut überlegen, dort nochmal im Rahmen einer so langen Reise hinzufliegen. Wenn wir es nochmal machen könnten, würden wir es aber definitiv ein bisschen anders machen. Mehr dazu habe ich im Service-Post geschrieben, einer neuen Kategorie in unserem Blog. Dort schreiben wir nicht primär für unsere Freund*innen und Familien, sondern für alle, die selbst reisen möchten und vielleicht den ein oder anderen Tipp suchen. Die Service-Posts sind also vor allem für Reiselustige interessant. Wir starten diese Woche mit dem Service-Post zu den Galapagos-Inseln und knüpfen dann mit einem Ecuador-Reiseguide in den kommenden Wochen an.

Außerdem sind wir natürlich schon fleißig dabei, unsere Peru-Reise zu planen. Ganze acht Wochen haben wir im Kalender dafür festgehalten. Obwohl wir zwischenzeitlich überlegt hatten, einen Abstecher nach Bolivien zu machen, haben wir uns nun entschieden, direkt weiter nach Chile zu fahren, um für Chile und Argentinien volle zwei Monate zu haben.

Jetzt sitzen wir wieder auf dem Festland, in Cuenca um genau zu sein. Diese Stadt mit knapp 600.000 Einwohner*innen liegt im Süden des Landes und ist unser vorletzter Stopp in Ecuador. Danach fahren wir noch an die Küste, ins Surferparadies Montanita und passieren dann die Grenze nach Peru. Doch davon später mehr.

Jetzt wünschen wir euch erstmal einen schönen Sonntag!

Hannah y Felix

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Ein Kommentar

  1. Hallo ihr Lieben, das ist einfach gigantisch!! ✌️ Sooooo tolle Fotos und Videos und auch eure ganzen Infos sind sehr interessant!!! Man ist fast dabei 😉😅….liebe Grüße Ilona 🤗

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