#17 Copacabana und La Paz – Chaos und Todesmut in Bolivien

Es gibt Dinge, die man auf Reisen tut, von denen man den eigenen Eltern lieber erst im Nachhinein berichtet. Die Tour der 63 Kilometer lange Downhill-Mountainbike-Strecke mit dem einschlägigen Namen „Death Road“ gehört sicherlich zu diesen Dingen (das stellte sich zumindest bei der Befragung unserer Mitradler*innen heraus).

Aber alles der Reihe nach. Bevor wir uns todesmutig auf unsere Fahrräder schwangen, mussten wir ja erstmal nach Bolivien kommen. Mit dem Nachtbus fuhren wir über Puno, was noch in Peru liegt, bevor wir die Grenze nach Bolivien überquerten und dann schließlich in Copacabana ankamen – nicht zu verwechseln mit dem traumhaften Sandstrand in Rio de Janeiro. Beim bolivianischen Copacabana handelt es sich um eine mittelgroße Stadt direkt am Titicaca-See, die nicht mit besonders viel Charme aufwartet. Der einzige Grund, Halt in Copacabana zu machen, ist wohl der Besuch der nahegelegenen Isla del Sol.

Am ersten Tag in Copacabana hatten wir Glück mit dem Wetter und suchten ein Café mit Blick auf den Titicaca-See auf. Der See ist mit 8472 km² etwa 15,5-mal so groß wie der Bodensee und gehört in Teilen zu Peru und auch zu Bolivien. Er ist das am höchsten gelegene kommerziell schiffbare Gewässer und liegt auf etwa 3800 Metern über dem Meeresspiegel. Insgesamt landet er auf Platz 18 der größten natürlichen Seen der Erde mit einer durchschnittlichen Tiefe von 107 Metern.

Leider meinen es die Menschen nicht gut mit dem See. Er ist stark verschmutzt, weil besonders die Abwässer der Stadt Puno ungeklärt dort hinein geleitet werden und zugleich droht Überfischung, da Fischfang eine der Haupteinnahmequellen der dortigen armen Bevölkerung ist. Gleichzeitig haben die Menschen vor Ort den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt. Auf der peruanischen Seite, die wir nicht besucht haben, kann man z.B. die Urus-Inseln besuchen. Diese Inseln sind menschengemacht und beherbergen heute zwischen zwei und dreißig Familien. Die indigenen Urus haben die Inseln selbst aus Schilf gebaut; heute leben nur noch wenige auf den Inseln und pflegen diese, die meisten der etwa noch 2000 Urus leben mittlerweile auf dem Festland. Auf der bolivianischen Seite kann man die Isla del Sol (Sonneninsel) besuchen. Etwa 1,5 bis 2 Stunden dauert die Anfahrt mit dem Boot von Copacabana aus. Die Inseln beherbergt einige Tempel aus der Inka-Zeit und eignet sich zum Wandern. Wer im Dörfchen Challapama aussteigt, kann zunächst die Ruinen besuchen und dann in zwei bis drei Stunden zum Süden der Insel, nach Yumani, wandern und von dort das Boot zurücknehmen oder auch dort übernachten. Es gibt auf diesem Teil der Insel mittlerweile zahlreiche Pensionen und Restaurants mit Blick auf den Titicaca-See. Die Fahrt dorthin kostet 30 BOB und es gibt nur eine Fähre um 8.30 oder 9.00 Uhr und dann später wieder um 13.30 Uhr. Allerdings sollte man rechtzeitig in Yumani ankommen, denn die letzte Fähre geht um 16.00 Uhr zurück nach Copacabana. Angeblich wohnt auf der Insel ein ehemaliger Sternekoch, dessen Unterkunft man nachts aufsuchen und sich von ihm bekochen lassen kann, wenn man denn weiß, wohin man dafür gehen muss. Unsere beiden schwedischen Mitreisenden Nellie und Erik haben das Paar, das uns diese Legende erzählte, dann tatsächlich später noch getroffen, und was soll ich sagen: Der mysteriöse Sternekoch existiert wirklich!

Wir kamen gegen 11 Uhr auf der Insel an, wo wir schon von einem der Bewohner begrüßt wurden. Der ältere Herr bot uns an, mit ihm eine Tour zu den Ruinen zu machen und verlangte dafür 10 BOB (etwa 1,20€) pro Person. Das fanden wir fair und so beschlossen wir, die lokale Community etwas zu unterstützen und mit ihm mitzugehen. Weitere 10 BOB kostete der Eintritt zu den Ruinen. Auf dem Weg lernten wir etwas über die Kultur und die Landwirtschaft vor Ort. Die Insel war schon zu Zeiten der Tiwankua und der Inka heilig. Der Name Titicaca bedeutet so viel wie „bleifarbener Puma“ oder „Pumafelsen“ auf der regionalen Sprachr Aymara, aber die Herkunft ist umstritten. Der Puma ist eines der wichtigsten Tiere für die Inka gewesen, er symbolisiert Macht und Stärke. Für die Inka war die Sonne besonders wichtig, deshalb verehrten sie den Sonnengott Inti. Die Inka waren eng mit der Natur verbunden, mit Pachamama, der Mutter Erde. All dies spielt auch heute noch eine zentrale Rolle für die lokale Bevölkerung. Auf der Tempelanlage, die den Namen Chikana trägt, findet sich ein Schrein für Opfergaben (meistens wurden Lamas geopfert), daneben ein Felsen, der angeblich die Form eines Pumakopfes hat (mit viel Fantasie) und Überreste verschiedener Gebäude.

Am Abend gingen wir dann noch mit Nellie und Erik Abendessen und versuchten, früh ist Bett zu gehen, da wir am nächsten Morgen früh um 7 Uhr den Bus nach La Paz nehmen wollten. Pünktlich fuhrt dieser dann auch in Copacabana los. Nach etwa einer Stunde mussten wir aussteigen, da es für diese Stelle zur Überquerung des Titicaca-Sees keine Brücke gibt. Die Passagiere steigen in kleine, wackelige Boote, während die Busse nur wenige Zentimeter über dem Wasser auf einer Art Floß transportiert werden. Der Bus sammelt die Passagiere dann auf der anderen Seite wieder ein und fährt weiter nach La Paz. Unser Bus hatte leider kurz vor El Alto, einer mittlerweile eigenständigen Stadt mit über 800.000 Einwohner*innen, die früher Teil von La Paz war, einen Motorschaden und so wurden wir an der Hauptstraße rausgeschmissen und unserem Schicksal überlassen. Um doch noch ans Ziel zu kommen, hielten wir einen Minibus an, der uns nach La Paz fahren sollte (laut Schild). Leider fuhr er nur bis zum Busterminal in El Alto, dem auf etwa 4200 Meter liegenden „oberen Teil“ von La Paz. Von dort aus gibt es aber keine direkte Verbindung in den „unteren Teil“ von La Paz und nach einigem Herumfragen bei den Einheimischen fanden wir schließlich die Straße, wo die Minibusse abfuhren, die uns, nein, nicht nach La Paz, sondern zu der Straße fahren sollten, wo die Minibusse nach La Paz abfahren. Das klappte dann auch überraschenderweise und der nette Minibusfahrer war selbst einst Fahrer für Tourist*innen, sodass er unsere Lage gut verstehen konnte und uns dann kurz vor unserem Hotel in La Paz aussteigen ließ.

Im Hintergrund sieht man unseren Bus auf einem der floßartigen Boote, wie sie im Vordergrund zu sehen sind.

Nach dieser chaotischen Anfahrt waren wir gegen 12.00 Uhr in La Paz angekommen, was ursprünglich eigentlich Nuestra Señora de La Paz (Unsere Liebe Frau des Friedens) hieß und durch ein uns bis dato unbekanntes Chaos und wenig Schönheit besticht. Etwa 500 Minibus-Verbände mit jeweils um die 100 Minibussen gibt es hier, die das Hauptverkehrsmittel bilden und die Straßen verstopfen. Die 2014 eröffnete Seilbahn „Mi Teleférico“ ist mittlerweile auf 36 Stationen und 10 Linien ausgebaut worden und bildet die zweite Säule des öffentlichen Nahverkehrs.

Bei unserer anschließenden Free-Walking-Tour lernten wir zunächst etwas über das Gefängnis San Pedro inmitten von La Paz. Bis vor wenigen Jahren war es noch möglich, das Gefängnis im Rahmen von geführten Touren zu besuchen. Im San Pedro Gefängnis sitzen über 2000 Insassen ein, die eher weniger schwere Delikte begangen haben. Die Insassen verwalten das Gefängnis selbst, es gibt eine komplett unabhängige Infrastruktur mit Restaurants, Bars und Marktstände, wo man Souvenirs kaufen kann. Früher wohnten sogar die Familien mit in den Zellen und die Kinder besuchten die gegenüberliegende Schule. Verrückterweise kann man auch heute noch von außen die Fenster mancher Zellen sehen, die nicht einmal vergittert sind und so einen problemlosen Drogenschmuggler vom Gefängnis nach draußen ermöglichten, eine der Haupteinnahmequellen der Gefangenen, denn das Leben im Gefängnis San Pedro ist teuer. Nicht nur ist es von den Gefangenen selbst verwaltet, sondern auch selbst finanziert und so eine Gefängniszelle kann einige hundert Dollar im Monat kosten, wenn man im „guten Teil“ untergebracht werden will (manche Zellen sind angeblich sogar mit Jacuzzi ausgestattet). Heute sind die Gefängnistouren verboten, trotzdem gibt es noch Ortskundige, die Touren anbieten. Uns wurde allerdings dringend davon abgeraten, da es immer wieder zu Gewalt gegenüber Tourist*innen kommt oder diese im Gefängnis zurückgelassen werden und erst gegen Bezahlung wieder hinausgeführt werden. Über seine Zeit im Gefängnis von San Pedro berichtet der Australier Rusty Young in diesem Spiegel-Text.

Wir verzichten auf eine Nacht im Gefängnis und laufen weiter zum lokalen Markt. Wir lernen, dass man in La Paz seine eigene casera hat, eine Marktfrau, bei der man bestimmte Dinge kauft und zu der man sein ganzes Leben geht. Oft geht man zu der gleichen casera, zu der bereits die Mutter gegangen ist und es gehört zum Anstand, ihr sein Leben lang treu zu bleiben. Viele Frauen in La Paz tragen noch die traditionelle Kleidung, man nennt sie cholitas. Als eine besonders bekannte und skurrile Tourist*innenattraktion gilt das Wrestling zwischen den cholita-Frauen, was wir uns aber definitiv nicht ansehen werden.

Skurril geht es weiter, als wir den „Hexenmarkt“ (mercado de las brujas) erreichen. Hier werden Kräuter, Süßigkeiten und kleine Miniaturen verkauft, die für Opfergaben verwendet werden. Diese Arte-Doku zeigt die Traditionen und Menschen Boliviens, falls ihr ein paar Bilder zu den hier berichteten Stories braucht. Unsere Stadtführerin erzählt uns dann, dass auch heute noch Lama-Föten getrocknet und geopfert werden, wenn Häuser gebaut werden. Als wäre das nicht schon befremdlich genug, beginnt sie dann von der urban legend zu berichten, der zufolge auch heute noch Menschen geopfert werden, wenn kein Lama-Fötus zur Verfügung steht, denn diese müssen auf natürliche Weise gestorben sein und dürfen nicht getötet werden. Sie erzählt uns, dass Menschen ohne Familie oder Obdachlose betrunken gemacht und dann lebendig auf der Baustelle versenkt und somit geopfert würden – ziemlich gruselig, finden wir und hoffen, dass das wirklich nur eine urbane Legende ist…

Vor dem Regierungssitz bleiben wir dann stehen und erfahren etwas über die jüngere politische Vergangenheit des Landes. Obwohl das Land in der Vergangenheit ein beachtliches Wirtschaftswachstum verzeichnen konnte, leben viele der 12 Millionen Bolivianer*innen immer noch in Armut und Bolivien zählt zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Die Lebenserwartung der Bolivianer*innen ist in den letzten 50 Jahren deutlich gestiegen, liegt mit etwa 63,6 Jahren aber immer noch deutlich unter der europäischer Länder.

Das Land erklärte sich 1825 für unabhängig und obwohl auch heute noch mehr als 50% der Bevölkerung indigen sind, war Evo Morales im Jahr 2005 der erste Präsident mit indigenen Wurzeln. Schwer zu schaffen macht den Bolivianer*innen bis heute der Verlust des Zugangs zum Pazifik. Wie eine Art „Hoffnungsschimmer“ säumt die Flagge der bolivianischen Marine bis heute den Regierungssitz und es gibt nach wie vor eine Marineeinheit, obwohl der Salpeterkrieg mit Chile und damit der Verlust des Pazifikgebiets bereits 1883 endete. Auch sehr spannend ist die Geschichte Boliviens nach dem zweiten Weltkrieg, da sowohl während des Krieges zahlreiche jüdische Familien dorthin flüchteten als auch später Nationalsozialisten verschiedener Ränge, die gleichermaßen in Bolivien Unterschlupf fanden (sehr zu empfehlen für Geschichtsinteressierte ist das 2022 erschienene Buch „Surazo. Monika und Hans Ertl: Eine deutsche Geschichte in Bolivien“ von Karin Harrasser, die sich in Bolivien auf die Spuren des Filmemachers und Nazis Hans Ertl und seiner Tochter Monika Ertl begibt, welche später Teil der Guerilla-Bewegung ELN wurde). Immer wieder kam und kommt es in Bolivien zu Aufständen und Demonstrationen. Im Jahr 2020 wurde nach dem Sturz von Morales im Jahr 2019 das erste Mal wieder gewählt. Das soll an dieser Stelle aber mit historischen Einblicken reichen, denn die Geschichte Boliviens ist bis heute sehr bewegt.

Nun kommen wir aber zu unserem Highlight unseres bisherigen Bolivienaufenthalts: Der Mountainbike-Tour auf der Todesstraße. Bis ins Jahr 2007 war dieser – eigentlich Yungas-Straße genannte – Weg die einzige Verbindung zwischen La Paz und der Dschungelregion Yungas. Die etwa 80 Kilometer lange Straße wurde in den 1930er Jahren von paraguayischen Gefangenen gebaut und einige Stellen sind bis heute unverändert geblieben. Da es aber wie gesagt die einzige Möglichkeit war, Personen und Waren auf dieser Route zu befördern, wuchs das Verkehrsaufkommen zunehmend und damit die Zahl der Unfälle, sodass im Jahr 2007 eine neue Straße eröffnet wurde, die geteert und deutlich sicherer als die nunmehr als „Todesstraße“ bekannte alte Yungas-Straße ist. Es wird geschätzt, dass jährlich 200-300 Menschen auf dem Weg zwischen La Paz und Yungas bei Unfällen ums Leben kamen, weil Busse kollidierten oder Trucks auf den schmalen Straßen in den Abgrund rutschten. Der Höhenunterschied zwischen der höchsten und tiefsten Stelle der Straße beträgt stolze 3500 Meter und man durchquert während der Fahrt vier Klimazonen. Diese Tatsachen, gepaart mit der spektakulären Aussicht, machen die Death Road zu einem heute beliebten Tourist*innenziel mit 25000 Mountainbiker*innen pro Jahr, die die rasante Abfahrt wagen. Auch wir wollen das einmalige Erlebnis auf keinen Fall missen und melden uns ungeachtet der schrecklichen Vergangenheit und des furchteinflößenden Namens für eine Tour mit Barracuda Biking an. In voller Montur bekommen wir dann vor Ort eine Einweisung und unsere Mountainbikes. Zunächst müssen wir einen Teil der Strecke auf einer asphaltierten Straße fahren und als wir den Pass zu unserem Ausgangspunkt überqueren, schneit es dort sogar. Als wir starten, regnet es noch ein wenig und es ist eiskalt. Der Fahrtwind tut sein Übriges und die überholenden Busse, Autos und LKW sind nicht zimperlich mit uns. Wir sind also froh, als alle heil an der eigentlichen Todesstraße ankommen, denn hier ist es schon deutlich wärmer und es gibt keinen regulären Verkehr, lediglich ein paar Anwohner*innen und Touranbieter fahren hier hoch oder runter. Dafür ist es jetzt vorbei mit dem asphaltierten Teil und wir jagen eine Schotterpiste, die manchmal gerade so breit wie ein einziger Bus ist, herunter. Zwischendurch stoppen wir immer wieder, um die Gruppe einzusammeln, Fotos zu machen oder Infos zum nächsten Streckenabschnitt zu erhalten. Je weiter wir nach unten gelangen, desto wärmer und dichter bewachsen wird es, wir durchqueren Wasserfälle und müssen kurz anhalten, weil ein Erdrutsch die Straße blockiert. Nach etwa vier Stunden kommen wir alle heil und ohne Knochenbrüche an unserem Ziel an, wo es etwas zu essen und Bier gibt, das sich mit dem Adrenalin im Blut vermischt. Am Ende zeigt uns unser Guide dann noch Videos von Unfällen unvorsichtiger Fahrer*innen und anderer Verkehrsteilnehmenden und wir sind heilfroh, dass er diese erst am Schluss ausgepackt hat. Am Ende sind wir alle stolz und erleichtert, dass wir es ohne eine einzige Schramme nach unten geschafft haben. Was für ein Erlebnis! – Aber eben eines, von dem man lieber erst berichtet, wenn man es heil überstanden hat 🙂

Die Gegend um La Paz ist nicht nur etwas für Geschwindigkeits-Junkies, sondern auch für Bergsteiger*innen ein Paradies. Der 6088 Meter hohe Huayna Potosí gilt als einer der am besten zu erreichenden 6000er, allerdings haben wir keine Zeit für eine Dreitagestour zum Gipfel und auch das Wetter (es ist ja schon Regenzeit) scheint uns etwas zu unbeständig.

Ich entscheide mich dagegen für eine Tour ins Valle de la Luna (Mondtal) und zum 5421 Meter hohen Berg Chacaltaya, während Felix brav im Hotel bleibt und arbeitet. Der Chacaltaya hat zwei Gipfel, von denen einer früher die Station eines Skilifts war, doch mittlerweile gibt es keinen Schnee mehr dort. Anstrengend ist die Besteigung aber zum Glück nicht, denn man kann bis auf 5200 Meter mit dem Auto fahren. Oben befindet sich noch die Hütte des Club Andino, eine Art bolivianischer Alpenverein und etwas weiter unten die Wetter- und Forschungsstation der Universität.

Der Aufstieg zum Chacaltaya ist eine gute Vorbereitung für die deutlich anspruchsvollere Wanderung zum Pico Austria, die wir gemeinsam unternehmen. Die 6,6 Kilometer lange Wanderung führt uns bis auf 5320 Meter vorbei an malerischen Bergen und Gletscherseen. Wir starten auf ungefähr 4600 Metern bei gutem Wetter, werden dann von einem kurzen Schauer überrascht und kämpfen uns Stück für Stück den steilen Hang hinauf. Mein Plan, bald einen 6000er zu besteigen, verflüchtigt sich schnell in der dünnen Höhenluft und jeder Meter fühlt sich an wie ein Kampf. Der Pico Austria ist bisher unser höchster Gipfel und der Weg dorthin reiht sich gut und gerne in die anstrengendsten Tageswanderungen ein, die wir bisher gemacht haben. Auf dem Gipfel haben wir eine fantastische Aussicht ins Tal bis weit hinüber zum Titicaca-See, der sich allerdings in einer Wolkendecke versteckt. Auf der anderen Seite können wir die schneebedeckten Berge und Gletscher mit ihren Lagunen bestaunen; das Wetter ist perfekt und wir genehmigen uns oben einen leckeren Snack.
Doch dann ziehen dunkle Gewitterwolken auf und wir beeilen uns, schnellstmöglich zum Bus zu gelangen. Das Wetter in den Bergen ist unberechenbar und ändert sich schlagartig, sodass wir es nicht trocken bis zu unserem Fahrzeug schaffen, aber immerhin nicht mehr auf dem Gipfel sind, als der Regen über uns hereinbricht (so wie andere Gruppen, die gerade beim Aufstieg waren, als wir uns schon wieder auf den Rückweg gemacht hatten).



Nach unserer Rückkehr nach La Paz machen wir uns bereit für die Fahrt nach Uyuni. Im Nachtbus geht es acht Stunden in den Süden Boliviens, wo am Samstag unsere dreitägige Jeeptour durch die Salzwüste startet, eines der Highlights in Bolivien und die vielleicht größte Tourist*innenattraktion des Landes.

Über die Tour durch Uyuni und die Atacama-Wüste in Chile berichten wir dann nächste Woche!

Einen schönen dritten Adventssonntag wünschen euch

Hannah y Felix

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