#27 Unterwegs in Buenos Aires und bei den Iguazú-Wasserfällen

Mit vier Tagen Verspätung erreichen wir doch noch Buenos Aires! Die Metropole mit etwa 13 Millionen Einwohner*innen im Osten Argentiniens begrüßt uns mit gutem Wetter, leckerem Essen und vielen Sehenswürdigkeiten, sodass wir die drei Tage, die uns übrig bleiben, nutzen, um die Stadt zu erkunden.

Wir kommen im hippen Viertel Palermo unter, wo viele Expats und die argentinische Mittel- bis Oberschicht leben. Entsprechend gibt es viele Cafés, Bars und internationale Restaurants – von veganem Sushi über den obligatorischen argentinischen Grill parilla bis hin zu den zahlreichen Italienern und wir stolpern sogar über ein griechisches Restaurant!

Obwohl Buenos Aires riesig ist, kann man viele Strecken gut zu Fuß gehen oder die Busse verwenden. Es gibt zwar auch eine U-Bahn, aber das Netz ist nicht so dicht ausgebaut. Die Stadt ist überraschend grün und es gibt viele Parks, die man entdecken kann, z.B. den Japanischen Garten, den man gegen eine kleine Gebühr besichtigen darf. Daneben gibt es zahlreiche Theater, etwa das berühmte und prächtige Teatro Colón. Das Stadtzentrum ist gespickt mit prächtigen Bauten aus dem frühen 20. Jahrhundert, die teils noch als Hotels fungieren, andere sind verlassen und warten darauf, wieder in altem Glanz zu strahlen. Das Gran Splendid etwa wurde 1919 als Theater gebaut und ist heute eine der wohl spektakulärsten Buchhandlungen der Welt (laut dem englischen The Guardian ist es die zweitschönste Buchhandlung der Welt. Platz eins ging an den Dominicanenkerk in Maastricht – aber den kennen wir nicht). Ebenfalls ein wahrer Prachtbau ist das 22-stöckige Bürogebäude Palacio Barolo, der fast 100 Meter in die Höhe ragt. Das 1923 fertiggestellte Gebäude kann man auch heute noch in Rahmen einer Tour besichtigen.

Buenos Aires ist sicherlich eine Kulturhauptstadt Südamerikas mit seinen Theatern, Konzerten internationaler Künstler*innen und der reichen Vielfalt an Museen. Das Evita Museum etwa ist der ehemaligen First Lady Eva Perón, geb. Duarte gewidmet, die unter dem Namen Evita bekannt wurde und nach deren kurzem Leben sogar ein Musical gestaltet wurde – wer wie wir noch die davon gehört hat, kennt wahrscheinlich zumindest den Welthit „don’t cry for me, Argentina„. Die ehemalige Schauspielerin wurde die zweite Ehefrau des Präsidenten Juan Perón und setzte sich für die Rechte von Frauen, Kindern und die Bedürfnisse von Armen ein. Mit nur 33 Jahren starb sie 1952 an Gebärmutterhalskrebs und wird heute als Staatsheldin gefeiert. Das Museum zeichnet ihr Leben und ihr Wirken nach. Auf die politischen Machenschaften ihres Mannes geht das Museum hingegen nicht ein. Fotos darf man leider auch nicht machen, deshalb können wir nur zwei heimliche Aufnahmen beisteuern.
Wie viele Promis Argentiniens liegt sie auf wohl einem der spektakulärsten Friedhöfe der Welt begraben, dem Friedhof in La Recoleta. Statt einfacher Grabsteine findet man hier prächtige Mausoleen und Grabstätten, die kleinen Palästen gleichen. Mittlerweile ist der Besuch auf dem Friedhof auch bei Touris so beliebt, dass sie gut 10 US-Dollar eintritt verlangen. Wir skippen das ganze Spektakel und holen uns lieber ein Eis bei Cadore Gelato Artigianale in der Geschmackssorte Apfelstrudel.

Ebenfalls einen Besuch wert ist da Museum of Modern Arts, das zum Teil internationale Künstler*innen aus verschiedenen Epochen etwa die Impressionisten Monet und Manet oder auch alte Meister zeigt, gleichzeitig sind auch zahlreiche argentinische Künstler*innen des 20. Jahrhunderts ausgestellt. Das Gebäude selbst stammt aus dem Jahr 1918 und ist ebenfalls museumsträchtig.

Außerdem besuchen wir das Viertel La Boca, in dessen Fußballclub einst der junge Diego Maradona spielte, der hier – genauso wie Lionel Messi – wie ein Gott verehrt wird. Hier steht alles im Zeichen und in den Farben des argentinischen Fußballs, daneben gibt es Souvenirshops und Bierstände.

Ebenfalls einen Besuch wert ist das Viertel San Telmo – wer sonntags vorbeischaut, kann am zentralen Platz des Viertels den Trödelmarkt besuchen. Außerdem gibt es einen Markt mit vielen Essensständen, wo man typisch argentinisches Essen bestellen kann – meistens Fleisch mit Fleisch als Beilage und einer gegrillten Kartoffel als Deko. Wir probieren nur die Empanadas, die gefüllten Teigtaschen, die es bei einem der berühmtesten Empanada-Stände der Stadt, El Hornero de San Telmo, zum Glück auch in vielen vegetarischen Varianten gibt.

Knapp 18 Stunden brauchen wir dann mit dem Bus nach Puerto Iguazú. Das Städtchen liegt direkt am Drei-Länder-Eck von Argentinien, Paraguay und Brasilien. Wir besuchen zunächst die argentinische Seite der größten Wasserfälle der Welt, den Iguazú-Wasserfällen und fahren am nächsten Tag über die Grenze, um auch die brasilianische Seite zu besuchen. Die Iguazú-Fälle bestehen aus 275 Wasserfällen, die sich über 2,7 Kilometer Länge erstrecken. Die höchsten Fälle messen 82 Meter. Aufgrund ihrer Imposanz wurden sie im Jahr 2011 von der UNESCO zu den sieben Weltwundern der Natur ernannt.

Liest man sich ein bisschen ein, dann scheinen sich alle einer Meinung zu sein: Die argentinische Seite ist die bessere, etwa 80% der Wasserfallsystems liegen hier. Da aber ein Teil der Wege von den Fluten nach heftigen Regenfällen weggespült wurde, kann man auch einen Teil der Fälle nicht besichtigen. Die brasilianische Seite hat zwar weniger ausgebaute Wege, dafür hat man einen einzigartigen Panorama-Blick auf die argentinischen Wasserfälle und kann sogar relativ nah an sie heran. Wir würden daher die brasilianische Seite bevorzugen, zumindest bis die Wege in Argentinien wieder repariert worden sind.

Von Foc do Iguacu aus geht es dann mit dem Flugzeug ins sagenumwobene Río de Janeiro – wir denken an Copacabana, Caipirinha und Felix an knappe Bikinis und braungebrannte Brasilianerinnen. Immerhin ist Brasilien Spitzenreiter in Sachen Schönheits-OPs und vor allem Po-Vergrößerungen. Ob sich unsere wilden Träume erfüllen und wie es uns in Brasiliens berühmtester Metropole ergangen ist, erfahrt ihr nächste Woche.

Wir schnappen uns derweil einen Caipirinha, legen uns in die Sonne und denken an euch im frühlingshaften Deutschland!

Hannah y Felix

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