In dieser Woche sind wird nicht so weit gekommen, aber natürlich ist es auch mal schön, tolle Orte zu erkunden, ohne dafür lange im Auto zu sitzen. Von Argentinien ging es jetzt wieder zurück nach Chile, genauer nach Puerto Natales:
Hier bleiben wir dann auch erstmal eine ganze Weile, denn neben ein paar Tagen arbeiten steht auch der populäre W-Trek auf dem Plan, bei dem wir in fünf Tagen gute 85 Kilometer durch den Torres del Paine Nationalpark wandern werden – doch davon dann mehr nächste Woche.
Zunächst waren wir in der vergangenen Woche ja noch einige Tage in El Chaltén, wo uns noch zwei Wanderungen bevorstanden und was sollen wir sagen: das Wetter ließ uns nicht im Stich!
Die Wanderung zum Glaciar Huemul ist eine kurze 5-Kilometer-Wanderung durch einen privaten Wald (Eintritt 7000 ARS, auch mit Karte am Kiosk bezahlbar), die aber eine Stunde entfernt von El Chaltén am Lago del Desierto liegt. Nach der kurzen Wanderung zu dem aber durchaus beeindruckenden Gletscher mit einem hellblauen Gletschersee beschlossen wir also, noch ein bisschen am See entlangzuwandern.
Zurück in El Chaltén stärkten wir uns mit einem Kaffee und beschlossen dann, noch zur Laguna Capri zu wandern. Eigentlich wollten wir diese 8-Kilometer-Wanderung nicht machen, weil sie größtenteils denselben Weg abdeckt wie die Wanderung zur Laguna de los Tres – aber dann haben wir herausgefunden, dass es auch einen anderen Weg zur Lagune über den Mirador Piedras Blancas gibt und uns entschieden, so beide Wege abzudecken.
An der Laguna Capri angekommen stießen wir auf einmal auf einen riesigen Zeltplatz, der schon fast gänzlich belegt war. Viele scheinen hier ihre Lager für eine Mehrtageswanderung oder eine Wanderung zu Laguna de Los Tres bei Sonnenaufgang aufzuschlagen. Wir fuhren danach aber wieder zurück nach El Chaltén und schliefen in einem richtigen Bett. Vom Zelten hatten wir erstmal genug und wir wussten ja auch, dass wir noch einige Tage bei Wind und Wetter im Zelt verbringen würden…
Am nächsten Tag fuhren wir dann früh zum Trailhead von Piedras Blancas und wanderten die 23 Kilometer hin und zurück zur Laguna de los Tres – und waren froh, so früh gestartet zu sein. Denn als wir gegen 11.30 Uhr wieder den Rückweg antraten, staute es sich beim letzten Stück, das steil bergauf geht, schon ziemlich und es wurde an der Lagune immer voller und voller… nicht gerade idyllisch, aber durchaus verständlich, denn die Aussicht auf die beiden Lagunen mit dem mächtigen Fitz Roy Massiv im Hintergrund war wirklich einzigartig und bei diesem herrlichen Wetter einfach nur wunderschön! Der Mount Fitz Roy selbst ragt spitz 3406 Meter in die Höhe und wurde sogar schon mehrfach bestiegen (was unvorstellbar erscheint, wenn man diesen Granitberg vor sich sieht…)
Mit diesem Highlight endete unsere Zeit in El Chaltén und wir fuhren weiter nach El Calafate. Der Ort hat selbst nichts zu bieten, ist aber Ausgangspunkt für einen Besuch des imposanten Perito Moreno Gletscher, der Teil des größten Gletschergebietes Südamerikas ist. Die sogenannte Gletscherzunge mündet im Lago Argentino, weshalb man sowohl auf einer eigens gebauten Plattform zu Fuß oder mit dem Kajak oder Boot über den Seeweg relativ nah an der Gletscher herangelangen kann. Neben seiner Größe und Zugänglichkeit ist auch noch beeindruckend, dass es sich bei diesem Gletscher um einen der wenigen Gletscher weltweit handelt, die sich nicht zurückziehen, seine Masse ist also weitgehend stabil und wird es hoffentlich auch noch lange bleiben. Die Gesamtfläche des Gletschers wird auf unglaubliche 254 km² geschätzt und an der Wasserfront ist er bis zu 77 Meter hoch und geht nochmal über 100 Meter nach unten in die Tiefe. Dagegen wirken die vorbeifahrenden Schiffe geradezu winzig.
Wir fahren zunächst mit dem Boot über den See hin zum Gletscher, das Ganze dauert eine gute Stunde. Anschließend verbringen wir nochmal gut zwei Stunden beim Spaziergang am Ufer entlang, um den Gletscher aus möglichst vielen Perspektiven zu sehen. Obwohl wir in den letzten Wochen einige Gletscher gesehen haben, ist der Perito Moreno ungleich beeindruckend, denn noch nie haben wir direkt an der Gletscherfront vorbeifahren können und natürlich ist er auch mit Abstand der größte Gletscher, den wir besucht haben – ein echtes Highlight!
Am nächsten Tag fahren wir dann mit echten (!!) Brezeln von der deutschen Bäckerei gestärkt nach Puerto Natales in Chile.
Hier verbringen wir die nächsten Tage bis zu Wanderung durch den Torres del Paine Nationalpark, das Wetter ist bisher bescheiden und wir hoffen inständig, dass der Regen bald aufhört und die Sonne ein bisschen rauskommt. Wie es dann tatsächlich gelaufen ist und ob sich unsere Hoffnungen erfüllt haben, könnt ihr dann an dieser Stelle am kommenden Sonntag lesen!
Bis dahin senden wir euch liebe Grüße nach Deutschland!
Hannah y Felix
Ein Kommentar
Hallo ihr beiden Abenteurer, einfach wieder toller Bericht und beeindruckende Fotos👍👏….🤗👋