#24 Der W-Trek im Parque Nacional Torres del Paine

Schon am 26. Juli hatten wir den berühmten W-Trek gebucht, um ihn über ein halbes Jahr später dann tatsächlich anzutreten. Da der fünftägige Trek durch den Torres del Paine Nationalpark besonders in den Sommermonaten (also zwischen Dezember und Februar) ziemlich beliebt ist, blieb uns nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und uns schon vor Antritt unserer Reise Campingplätze entlang der Route zu sichern. Der Trek zählt zu den schönsten Mehrtageswanderungen der Welt und entsprechend viele mehr oder weniger erfahrene Wanderbegeisterte wollen sich daran versuchen. Ein weiterer Grund für die Popularität des Treks ist sicherlich auch, dass man ihn völlig ohne Equipment und Verpflegung antreten kann, was natürlich einiges an Planung und Gewicht spart, denn die gesamte Route ist gepflastert mit Refugios und Campingplätzen mit Bars und Restaurants. Wer nicht zelten will, kann sich ein bequemes Bett in einem Privatzimmer oder Dorm mieten (muss dafür aber tief in die Tasche greifen) und wer es etwas rustikaler möchte, aber weder Zelt noch Schlafsack dabei hat, kann auch dies vor Ort anmieten.
Wir wussten also schon vor dem Start, dass es sich bei dieser Route um alles andere als eine idyllische Wanderung in der Einsamkeit und pure Wildnis handelt, sondern um einen hochkommerzialisierten Touristenmagneten. Aber irgendwas muss ja dran sein an den ganzen Lobpreisungen dieser Wanderung – und obwohl es uns zutiefst zuwider ist, so lange im Voraus eine Wanderung zu buchen und uns zwischen hunderten anderen Touris durchzuschlängeln. Letztlich überzeugen uns die Erfahrungsberichte dann doch und wir legen den Start unserer Wanderung auf den 4. Februar, in der Hoffnung, dass wir es schaffen, in dieser fernen Zukunft tatsächlich gesund vor Ort unseren Trek antreten zu können und dass uns das Zukunfts-Wetter wohlgesonnen sein wird, damit Zukunfts-Hannah und Zukunfts-Felix eine schöne Wanderung haben werden. Im Februar brummt der Tourismus hier so richtig, aber auch die Chancen auf gutes Wetter sind am höchsten, also nehmen wir die Absenz von Stille in Kauf.


Tatsächlich schaffen wir es, pünktlich und ohne Stress in Puerto Natales anzukommen und somit unsere Wanderung auch antreten zu können (alles andere wäre angesichts der hohen Beträge für Campingplätze und Essen auch eine mittlere Katastrophe gewesen). Um nicht zu viel Gepäck mit herum zu tragen, haben Vergangenheits-Felix und Vergangenheits-Hannah im Juli schon für drei von fünf Tagen Frühstück und für zwei von vier Tagen Abendessen mit dazu gebucht. Ansonsten haben wir unseren Proviant und unser Equipment für die gesamte Wanderung dabei. Rückblickend würden wir das allerdings ganz anders machen, doch dazu am Ende mehr.

Wir gehen von Osten nach Westen, allerdings ist es auch möglich, die Route genau andersherum zu machen. Dem W-Trek wurde sein Name ob seiner Form gegeben, denn mit etwas Fantasie ähnelt die Route dem Buchstaben. Während man beim W-Trek vor der Gebirgsfront wandert, umrundet man sie beim sogenannten O-Trek, allerdings braucht man dafür ganze acht Tage und das haben sich Vergangenheits-Felix und Vergangenheits-Hannah bei der Buchung damals nicht zugetraut (auch dazu später mehr).

Mit dem Bus fahren wir vom Terminal in Puerto Natales aus um 7.00 Uhr morgens zur Station Laguna Amarga (Kostenpunkt 12000CLP). Nach etwa 1,5 Stunden sind wir dort und können uns registrieren, um dann in einen Shuttle-Bus (4000 CLP p.P.) zum Ausgangspunkt unserer Wanderung umzusteigen. Kurz hinter dem Besucherzentrum liegt unser Campingplatz Torres Central (schlappe 35 US-Dollar pro Person. Für einen Zeltplatz!). Wir checken ein, bauen schnell unser Zelt auf (mittlerweile sind wir darin ja geübt) und dann heißt es nichts wie los, denn wir müssen noch knappe 22 Kilometer zurücklegen. Gleich am ersten Tag wartet das eigentliche Highlight des Treks, die türkisfarbene Lagune am Fuße der drei Torres, zu Deutsch: Türme. Obwohl die Wettervorhersage schlecht war, ist es weitgehend sonnig und nur wenig bewölkt, sodass wir nach einem recht anstrengenden und windigen Aufstieg immerhin einen tollen Blick auf die drei Türme erhaschen können. Um 15.00 Uhr schließt der Trek und man kann dann nur noch zurück, um 16.00 Uhr kommt ein Park-Ranger und vertreibt die Leute auch von der Lagune, damit alle sicher und bei Tageslicht zurückkommen. Mitleidig schauen wir auf die etwas langsameren Gruppen, die immer noch beim Aufstieg sind, also wir schon lange wieder auf dem Rückweg sind, denn sie werden es wohl auch mit viel Mühe nicht rechtzeitig nach oben schaffen…Im Camp kochen wir lecker Nudeln mit Pesto und gönnen uns die teuerste Dose Cola unseres Lebens (4000 CLP entspricht etwa 4€ pro Dose). Schmeckt natürlich besonders gut nach so einem langen Wandertag.

Tag zwei ist zum Glück deutlich kürzer, knapp 14 Kilometer müssen wir zum Campingplatz Los Cuernos laufen, dafür aber mit unserem ganzen Gepäck. Es ist herrlich sonnig und als wir nach gut vier Stunden ankommen, können wir den Nachmittag entspannt mit einem Kaffee in der Sonne verbringen und uns ein bisschen erholen für Tag drei. Auch heute kochen wir uns ein paar Nudeln mit Tomatensoße, das Essen der kleinen Leute auf einer Wanderung, haha.

Dieser ist wieder ziemlich anstrengend: Erst müssen wir mit dem Gepäck gut 4 Kilometer zur Ranger-Station wandern, wo wir die schweren Rucksäcke zum Glück ablegen können. Dann geht es 6,5 Kilometer bergauf zum Valle Francés und Mirador Britanico. Die Wanderung ist anstrengend und spektakulär, wir laufen durch Wälder und über Flüsse und haben dabei noch eine geniale Aussicht auf die gletscherbehangenen Berge. Die 6,5 Kilometer müssen wir dann auch wieder zurück und so haben wir schon um die 17 Kilometer auf dem Buckel, als wir wieder bei unseren Rucksäcken ankommen. Noch 7,5 Kilometer mit Gepäck fehlen uns bis zum Camping Paine Grande und die ziehen sich ganz schön. Dafür werden wir heute mit einem Abendessen belohnt, das nicht aus Nudeln und Tomaten besteht (aber einigermaßen enttäuschend ist). Der Campingplatz ist rappelvoll und es ist ziemlich windig, aber zum Glück sind wir müde genug, um dennoch halbwegs schnell einzuschlafen.

Der vierte Tag beginnt mit Wind. Viel Wind! Wir hatten ja schon einiges über die berüchtigten patagonischen Winde gehört, aber bisher kamen wir glimpflich davon. Einige enttäuschte Wanderer*innen kehren auf dem Weg zum Gletscher Grey wieder um, weil der Wind so stark bläst, dass man kaum vorankommt. Wir haben indes keine Wahl, denn unser Campingplatz für diese Nacht ist das Refugio Glacier Grey und das liegt am Ende der 11,5 Kilometer langen windigen Passage. Der Wind ist wirklich unglaublich stark und reist einem locker die Mütze vom Kopf, wenn man nicht aufpasst. So manche Böe drückt einen gut ein oder zwei Meter in irgendeine Richtung und man muss sich, insbesondere mit dem schweren Rucksack, der die Angriffsfläche gemeinerweise deutlich vergrößert, mit aller Kraft dagegen stemmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir dann das Camp und können uns auch hier über ein warmes Abendessen freuen. Ein Pärchen aus England, das wir auf dem Trek mehrfach getroffen haben, lädt uns noch auf eine Runde Karten ein und wir gehen gemeinsam zum Gletscher-Aussichtspunkt.
Über das Abendessen habe ich mich allerdings nicht lange gefreut, denn dessen musste ich mich nach gut drei Stunden wieder über meine Speiseröhre entledigen. Die Nacht war entsprechend wenig erholsam…

Mit flauem Magen und ohne Abendessen und Frühstück für mich mussten wir dann am nächsten Tag den 11,5 Kilometer langen Weg wieder zurücklaufen. Glücklicherweise war der Wind nicht so stark wie am Vortag, denn an diesem Tag hätte er mich locker einfach umgehauen. Bei Sonnenschein erreichen wir dann wieder das Camp Paine Grande. Nun müssten wir eigentlich bis 17.00 Uhr (noch gute vier Stunden) auf die Fähre über den Lago Pelhoé warten, doch wie aus heiterem Himmel kommt eine Fähre gerade als wir ankommen und nimmt uns als einzige Passagiere mit auf die andere Seite des Sees zum Busparkplatz. Wir genießen unsere Cola und die fantastische Aussicht an Deck und haben dann noch Glück, nach nur einer Stunde Warten einen Bus zurück nach Puerto Natales zu bekommen.

Dort belohnen wir uns erstmal mit einer leckeren Pizza und einem alkoholfreien Bier und fallen dann ziemlich müde ins Bett. Am nächsten Tag geht es für uns schon wieder zurück nach Argentinien und unser Roadtrip wird in Richtung Norden fortgesetzt. Über diesen Teil des Trips berichten wir euch dann nächste Woche.

Für alle, die jetzt Blut geleckt haben und sich fragen: Sollte ich auch nach Puerto Natales fliegen und dort einen der wohl schönsten Treks der Welt zu machen? kommt hier mein Fazit mit einigen Tipps für Wanderlustige in Form eines kleinen Q&A.

Q: Sollte ich den W-Trek machen?

A: Nein. Wir würden den W-Trek nicht nochmal machen und das hat mehrere Gründe. Zunächst stimmt es, dass der Trek ziemlich voll ist, aber wir finden nicht, dass er so überlaufen ist, wie es manchmal dargestellt wird. Der Sinn einer Mehrtageswanderung liegt für uns aber eher darin, an Orte zu gelangen, die man sonst nicht so einfach erreichen kann. Das Highlight des Park, die Torres del Paine kann man auch an einem Tag machen, wenn man früh losgeht (mit Auto sowieso!), dafür braucht man keine vier oder fünf Tage wandern. Die anderen Teilstrecken sind schön, aber wenn wir ganz ehrlich sind, haben sie uns nicht so vom Hocker gehauen, wie andere Wanderungen, die wir davor schon gemacht haben. Außerdem ist der Preis einfach ungerechtfertigt hoch für eine Wanderung.

Q: Was wäre eine sinnvolle Alternative?

A: Wir haben von mehreren Leuten gehört, dass der Teil des O-Treks, der nicht auch beim W-Trek gelaufen wird, deutlich schöner ist. Wer aber nicht acht Tage laufen will, könnte auch einfach ein C laufen und nur einen Teil des O-Treks machen und dabei vielleicht die Torres del Paine noch mitnehmen. Mindestens genauso schön wie der Parque Nacional Torres del Paine ist unserer Meinung nach die Gegend um Fitz Roy und der Parque Nacional Los Glaciares bei El Chaltén und El Calafate. Auch hier sind Mehrtageswanderungen mit ähnlich spektakulärer Aussicht möglich und zwar kostenlos. Ein Besuch des Gletschers Perito Moreno stellt außerdem jeden Gletscher, den wir auf dem W-Trek gesehen haben, in den Schatten und ist deutlich günstiger und lohnenswerter.

Q: Welcher Campingplatz wird von welchem Anbieter versorgt?

A: Es gibt zwei Anbieter kostenpflichtiger Plätze.

1. Las Torres

  • Central Camping (Ausgangspunkt für Torres del Paine Wanderung)
  • Camping Chileno (Ausgangspunkt für TdP-Wanderung, v.a. wenn man eine Sonnenaufgangswanderung machen will)
  • Camping Los Cuernos
  • Camping Francés
  • Camping Sérnos (nur für O-Trek)

2. Vertice

  • Camping Grey (bei Gletscher Grey)
  • Refugio Dickson (nur O-Trek)
  • Paine Grande
  • Camping Los Perros (nur O-Trek)

Q: Welche Campingplätze buche ich und was bedeutet das für meine Route?

A: Die folgende Karte liefert einen Überblick über die Campingplätze und die Tagesetappen

Q: Ich will den W-Trek trotzdem machen. Was kostet mich der Spaß?

A: Das kommt drauf an. Im Prinzip gibt es drei Varianten für unterschiedliches Budget, die ich im Folgenden tabellarisch aufliste.

Budget-VersionMid-Range-VersionLuxus-Version
Unterkunft &
Equipment
eigenes Zelt, Schlafsäcke
und Isomatten oder
Ausleihen in Puerto Natales
Zelt, Schlafsäcke und Isomatten
an den Campingplätzen mieten
Zimmer im Refugio
KostenAnschaffungskosten
(lohnt bei mehrmaligem Gebrauch)
(Salewa Zelt Litetrek II ca. 220€
Schlafsäcke Vaude Sioux 400 ca. 70€
Nordbär Isomatten ca. 25€)

bzw. Verleihkosten in Puerto Natales, z.B. Rental Natales:

– Schlafsack 8 USD pro Tag
– Isomatte 6 USD pro Tag
– Campingkocher 6 USD pro Tag
– Koch-Set 9 USD pro Tag
– Trekking Poles 8 USD pro Tag
– Gesamtes Set mit Zelt, Schlafsack und Isomatte 48 USD pro Tag für 1 Person mit Kochset und Poles
– 74 USD für 2 Personen mit Kochset und Poles
ergibt: 240 USD für eine Person
ergibt: 370 USD für zwei Personen

Kosten für den Campingplatz:
Las Torres 35 USD p.P. p.N.
Vertice 13 USD p.P p.N.
Vertice:
Zelt mieten: 28,000 CLP oder 40 USD für max. 2 Personen p.N.
Schlafsack mieten: 18,000 CLP oder 25 USD p.P. p.N.
Isomatte mieten:
8000 CLP oder 12 USD p.P. p.N.

alle Infos zu Vertice Campingplätzen hier

Las Torres:
Zelt mit Schlafsack und Isomatte: 110 USD p.P. 170 USD für eine Person
Sector Chileno: 144 USD p.P. bei 2 Personen; 200 USD für eine Person

Zelt: 46 USD pro Zelt p.N.
Isomatte: 10 USD pro Matte p.N.

alle Infos zu Las Torres hier

Kosten für den Campingplatz:
Las Torres 35 USD p.P. p.N.
Vertice 13 USD p.P p.N.
Vertice:
Bett ohne Decken (Schlafsack muss mitgebracht werden): 48,000 CLP oder 65 USD p.P. pro Nacht
Bett mit Decken: 71,000 CLP oder 100 USD p.P. pro Nacht

Las Torres:
Mountain Hostel 144 USD p.P. in einem Dorm

Mountain Cabin 230 USD p.P., 430 USD bei nur einer Person

Las Torres Hotel:
670 USD p.N. für ein Einzelzimmer in der Hauptsaison

Luxusversion +
ab 1480 USD Gesamtpaket mit Refugio bei Vertice

Luxus-Version ++
ab 4300 USD p.P. Gesamtpaket bei Las Torres buchen bei zwei Personen oder ab 5900 USD bei nur einer Person
Verpflegungeigenes Essen mitnehmenMischung aus eigenem Essen und Essen vor Ort kaufen / HalbpensionVollpension
Kostenca. 25 USD pro PersonBei Vertice:
Frühstück jeweils 25 USD
Abendessen Buffet: 40 USD
Box-Lunch: 25 USD
Einzelgerichte (Burger, Pizza) ab 14 USD

Bei Las Torres:
Halbpension: 70 USD

Einzelpreise:
Frühstück: 28 USD
Box Lunch: 30 USD
Lunch: 50 USD
Abendessen: 50 USD
Bei Vertice: 80 USD pro Tag

Bei Las Torres: 100 USD
EintrittParkeintritt für mehr als drei TageParkeintritt für mehr als drei TageParkeintritt für mehr als drei
Tage
Kosten49 USD49 USD49 USD
Buchungalles selbst direkt beim Anbieter buchenBuchung über BookingPatagonia oder TorreshikeBuchung über Reisebüro
Kostenkeine Zusatzkosten, eventuell Gebühren für Zahlungsanbieter10% der Buchungspreisesindividuell
TransportBus hin und zurück
Fährfahrt entweder hin- oder zurück
Bus hin und zurück
Fährfahrt entweder hin- oder zurück
Bus hin und zurück
Fährfahrt entweder hin- oder zurück
Kosten25000 CLP Fähre p.P.
12000 pro Busfahrt p.P
25000 CLP Fähre p.P.
12000 pro Busfahrt p.P
25000 CLP Fähre p.P.
12000 pro Busfahrt p.P
Vorteile dieser Variantegünstig, mehr Flexibilität, echtes Wandererlebnis, hygienisch unbedenklichweniger Gewicht zum Tragen, immer noch gut bezahlbar, einfache Buchung und Bezahlungkomfortabel, kaum Gewicht zu tragen, individuelle Beratung
Nachteile dieser Varianteschweres Gepäck, wenig frische Kost, bei schlechtem Wetter ziemlich ungemütlich, Buchung über einzelne Anbieter stressig und schlecht organisiertweniger Flexibilität bei Buchung, Komfort beim Schlafen wie bei Variante 1, Kosten für Zeltverleih unverhältnismäßigteuer, echtes Campingerlebnis fehlt
Gesamtkosten p.P.(berechnet mit 1 USD = 1000 CLP) bei zwei Personenca. 450 USD p.P., wenn man sein Equipment in Puerto Natales mietet und zweimal bei Vertice und zweimal bei Las Torres campt und sein gesamtes Essen selbst mitbringt

Wenn man sein eigenes Equipment dabei hat kommt man auf etwa 220 USD p.P.
ca. 725 USD, wenn man bei BookingPatagonia bucht, zweimal bei Vertice und zweimal bei Las Torres campt und jedes Mal Halbpension wählt (Snacks für Mittagessen nicht eingerechnet)ca. 950 USD, wenn man im Dorm schläft und immer Vollpension wählt. Möchte man ein eigenes Zimmer, wird es natürlich viel teurer. Wer über eine Agentur bucht, muss diese Kosten noch obendrauf rechnen
FazitFür uns die beste Variante, ggf. in Kombination mit Variante 2Gute Möglichkeit, die Wanderung komfortabel zu machen, ohne das Budget gleich komplett zu sprechen – Wer kann, sollte Schlafsäcke und Zelt mieten und selbst tragen.Wäre nichts für uns, aber gute Möglichkeit für alle, die sonst nicht so viel wandern und der Rücken beim Zelten nicht mehr so mitmacht.
Preise für W-Trek Saison 2023/24. Wer vorab aus dem Ausland bucht, dem werden die Preise in US-Dollar berechnet, auch wenn der Wechselkurs aktuell überhaupt nicht passt (was ziemlich unverschämt ist, wenn man den aktuellen Kurs bedenkt!)

Q: Wenn ihr den W-Trek nochmal laufen würdet, was würdet ihr anders machen?

A: Erstens: Definitiv kein Essen in den Refugios vorbestellen! Wir würden für drei oder vier Tage Essen mitnehmen und dann in den Refugios etwas vom Tagesmenü essen. Das Buffet-Essen in Paine Grande und Refugio Grey war nicht nur sauteuer, sondern auch nicht gerade lecker. Gleiches gilt für sämtliches Frühstück, sowohl in den beiden oben genannten als auch in Los Cuernos. In allen gab es ein Tagesmenü aus Burger, Pizza etc., das auch für Veggies geeignet und deutlich günstiger war.
Unser Tipp: Frühstück für vier Tage (wir lieben: Haferflocken-Nuss-Mix mit Milch- und Kakaopulver und Trockenfrüchten) und Abendessen für zwei Tage mitnehmen, an zwei Tagen im Refugio essen (ohne Vorbestellung!) und für mittags Brötchen, Käse, Nüsse und Riegel einpacken. Wir wussten nicht, dass man auch Essen ohne Vorbestellung bekommt und hätten wir es gewusst, wäre unsere Wahl nicht auf das vorbestellte Buffet gefallen.
Zweitens: Lieber zwei Nächte in Paine Grande schlafen und ohne Gepäck zum Gletscher und wieder zurück laufen. Das wird zwar ein langer Tag (23 Kilometer), aber dafür ohne Gepäck. Man muss dann aber früh los, um rechtzeitig wieder zurück zu Paine Grande zu kommen. Am nächsten Morgen kann man dann die Fähre um 9.30 Uhr zurück nehmen.
Drittens: Wir haben über BookingPatagonia gebucht, wo uns ein Bus für die Rückfahrt um 19.30 Uhr reserviert wurde. Es ist wichtig, die Bustickets im Voraus zu kaufen (geht bei Bus Sur online), aber 19.30 Uhr ist ziemlich spät, da man erst gegen 21.30 Uhr in Puerto Natales ankommt. Lieber drauf achten, früh wieder am Steg in Paine Grande zu sein und die Fähre um 11.00 Uhr nehmen, damit man den Bus um 14.30 Uhr nehmen kann.

Q: Wie anstrengend ist das Ganze?

A: Wer sein Equipment und Essen selbst trägt, hat sicherlich sieben bis zehn Kilo auf dem Rücken, was die Wanderung tendenziell anstrengender macht. Da man aber nicht in großen Höhen wandert, ist das Ganze deutlich einfacher als die Wanderungen auf mehr als 4000 Metern, die wir in Peru gemacht haben. Die Tagesetappen sind teilweise ziemlich lang und gerade am ersten und dritten Tag ist der Untergrund meist Schotter und es geht zum Teil recht steil bergauf und wieder bergab. Wanderstöcke sind hilfreich und Wanderschuhe mit dicken Sohlen empfehlenswert. Wir sind insgesamt in fünf Tagen knapp 85 Kilometer gelaufen, was es schon in sich hatte…

Q: Was muss ich auf die Wanderung mitnehmen?

A: Es gibt zahlreiche Listen im Internet, die einen Überblick über den Inhalt deines Rucksacks geben. Wichtig ist warme Kleidung für nachts und tagsüber (Zwiebellook!), Regensachen, Wanderstöcke, Taschenlampe, Feuerzeuge, Gaskocher und Kartusche, Campinggeschirr, Schlafsack und Luftmatratze, ein gutes Zelt, Essen (siehe oben), Sonnencreme, Hut und Mütze, Flipflops für die Duschen, Hygieneartikel, Snacks, ein Grundstock an Medikamenten (Ibuprofen und was für Magen-Darm-Geschichten), ein Multifunktionstuch/Schal wegen des Windes, Kamera, Handy und Ladegerät(e).

Q: Ich bin immer noch überzeugt, dass ich das machen will. Wie, wann und wo buche ich?

A: Ein halbes Jahr im Voraus buchen wäre gut. Man kann das selbst tun, indem man die verschiedenen Campingplätze bei den jeweiligen Anbietern (Lastorres, ehemals Fantástico Súr und Vertice) bzw. den Bus (Bus Súr) selbst bucht oder man nutzt die Angebote von www.torreshike.com oder www.bookingpatagonia.travel, wo man eine Reise zusammenstellen kann. Klassische Reisebüros können das ebenfalls tun. Die Fähre kann man nicht im Voraus buchen, man bezahlt an Bord in bar (25000 CLP oder 30 USD). Hauptsaison ist Dezember bis Februar, in der Nebensaison im November und März kann man auch Glück mit dem Wetter haben und hat ggf. bessere Preise und weniger Menschen um sich.

Ihr seht also, hinterher ist man immer schlauer und wie so oft: it is not worth the hype. Wir machen uns weiter nach Argentinien und in Richtung „argentinische Schweiz“ auf.

Bis dahin eine schöne Sonntagslektüre

Hannah y Felix

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