Mit riesigen Schritten nähern wir uns den Weihnachtsferien und damit unserer Reise ins schöne, warme Mexiko!
Bei deutlich geringeren Temperaturen und mit eher kleinen Schritten waren wir am vergangenen Sonntag mit unserer Wandertruppe unterwegs. Der Chingaza National Park liegt in einem der zahlreichen Páramos in Kolumbien. Über die Besonderheiten der Páramos haben wir euch schon etwas erzählt, als wir zu unserer Wandertour im Matrarrendonda National Park vor einigen Wochen aufgebrochen waren. Sie sind quasi der Wasserspeicher Kolumbiens, versorgen unter anderem Bogotá mit Trinkwasser und sind darüber hinaus Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten – und daher auch Naturschutzgebiete. Entsprechend gibt es dort auch keine ausgeschilderten Wanderwege und man kann sich in den Weiten der Landschaft leicht verlieren. Ohne Auto ist es auch kaum möglich, den Nationalpark zu erreichen, sodass wir uns Hilfe bei Caminatas al aire libre holten, die eine geführte Tour mit An- und Abreise organisierten.
Gemeinsam mit ungefähr 30 weiteren Wanderlustigen machten wir uns dann schon früh um 6.30 Uhr auf und erreichten nach einer kurzen Frühstückspause gegen 9.00 Uhr den Eingang von Chingaza. Nach einer kurzen Einführung ging es dann auch direkt los – querfeldein, durch Matsch und Wiesen. Das Wetter spielte glücklicherweise mit und wir blieben von Regengüssen und somit auch von knietiefen Matschpfützen verschont. Die gerade einmal 9 Kilometer lange Wanderung war aufgrund der Bedingungen und der Höhe von bis zu 3700 Metern trotzdem richtig anstrengend.
Und als wir zum Ziel unserer ersten Etappe kamen, haben wir es zunächst gar nicht bemerkt. Die Lagune, die unser auserkorenes Ziel und Ort unserer Mittagspause werden sollte, war von einer dicken Nebelwand verhüllt und niemand, der es nicht wusste, hätte dahinter einen traumhaft schönen See umgeben von Bergen vermutet. Im Laufe unserer Pause klärte der Himmel jedoch glücklicherweise auf und so hatten wir noch das Glück, den schönen Blick auf die Lagune genießen zu können.
Die Rückwanderung war zunächst doppelt matschig und immer wieder hörte man aus allen Richtungen und Ecken Flüche, weil wieder jemand den Fuß in eine tiefe Matschpfütze gesetzt oder sich gleich ganz der Länge nach hingelegt hatte. Der zweite Teil der Etappe erwies sich dann aber als vergleichsweise entspannt.
Nach knapp 6 Stunden kamen wir dann müde und dreckig wieder an unserem Ausgangspunkt an.
Vorerst war das dann wohl unsere letzte Wanderung in und um Bogotá für dieses Jahr. Wir arbeiten fleißig weiter an unserer Rubrik Hiking South America, in der wir eine Übersicht über unsere Wanderungen und viele Tipps für diejenigen geben, die sich auch wanderbegeistert nach Kolumbien aufmachen wollen. Denn eine wirklich gute Übersicht haben wir bisher noch nicht gefunden.
Und weil wir auch hin und wieder von der Sehnsucht nach Hause heimgesucht werden, machen wir uns jetzt erstmal auf den Weg zum Weihnachtsmarkt der deutsch-kolumbianischen Handelskammer hier in Bogotá – in der Hoffnung, dass Glühwein auch bei fast 20 Grad ganz gut schmecken kann und versuchen, uns so ein bisschen Heimatfeeling nach Kolumbien zu holen. Zumindest in Sachen Weihnachtsdeko haben uns die Kolumbianer schon mit allem, was die Weihnachtsdekorationsindustrie zu bieten hat, auf die besinnliche Zeit eingestimmt.
Wir wünschen euch also einen schönen, geruhsamen zweiten Adventssonntag (einen Adventskranz haben wir dieses Jahr nicht) und zünden mit euch gemeinsam in Gedanken die zweite Kerze beim Adventsfrühstück an!
Liebe, weihnachtliche Grüße aus Bogotá!