Woche #2: Bogotá as a Tourist

Unsere zweite Woche in Bogotá verbrachten wir größtenteils damit, die Stadt zu erkunden und die Must-Sees und Must-Dos abzuchecken. Eine kleine Auswahl unserer Erfahrungen als „Touristen“ hier in Bogotá haben wir euch deshalb zusammengestellt.

La Candelaria ist die Altstadt Bogotás und beheimatet einen großen Teil der touristischen Attraktionen der Stadt, sodass man hier in kurzer Zeit viel zu sehen bekommt. Einen ersten Überblick über die Stadt bekommt man, wenn man den Berg Monserrate erklimmt. Von 3150m Höhe aus kann man auf die Stadt hinabblicken – und einem wird sehr schnell klar wie riesig sie ist – sie scheint gar nicht mehr aufzuhören, sondern Berge hinaufzuklettern und jedes Fleckchen Erde auf dem Hochplateau einzunehmen. Für Sportliche empfliehlt sich der Weg zu Fuß (je nach Fitness ca. 1 Stunde bis 1,5 Stunden – der Rekord liegt laut Tourguide bei 18 Minuten – rechtzeitig loslaufen, da der Fußweg um 13.30 Uhr schließt), für Faule gibt es eine Seilbahn (Cable Car) oder eine Schienenbahn (Funicular). Man bezahlt pro Fahrt 12,000 Pesos (etwas mehr als 3€) oder kann gleich eine Rundfahrt buchen. Sonntags zahlt man nur den halben Preis – aber!!! – büßt dafür mit laaaaangen Wartezeiten (bis zu 2 Stunden), da oben auch ein Gottesdienst stattfindet. Wir empfehlen daher nicht wie wir sonntags dorthin zu gehen, sondern unter der Woche (dann ist es auch länger geöffnet und man kann den Sonnenuntergang sehen) – und bei gutem Wetter. Aber auch bei schlechtem Wetter ist die Aussicht grandios!

Die Altstadt La Candelaria selbst hat einiges zu bieten – neben bunten Häusern im Kolonialstil auch gutes Essen und Plätze, an denen man sich sonnen und ein cerveza trinken. Wir haben die Altstadt durch eine Free Walking Tour mit Beyond Colombia erkundet und waren restlos begeistert von der tollen Führung! Wir lernten die wichtigsten Plätze kennen, zum Beispiel den Plaza de Bolívar und dazu viele Hintergrundinformationen zur spannenden und aufwühlenden Geschichte Kolumbiens. Außerdem hielten wir an einem kleinen Café, wo wir chicha, eine Art Maisbier, getrunken haben. Außerdem haben wir einen weiteren „Klassiker“ auf der kolumbianischen Getränkekarte probiert: Chucula, eine Art Kakao mit Gewürzen drin. Getoppt wurde das ganze dann noch von der chocolate caliente con queso – heißer Schokolade, in der Käse geschmolzen wird. Schmeckt eigentlich ganz okay (gibt es zum Beispiel hier bei La Puerta Falsa, das ist so touristisch, dass man sogar auf Englisch bestellen kann).

Bogotá bietet außerdem einige schöne Märkte. Wir haben den Obst- und Gemüsemarkt Mercado 12 Octubre und den „Klassiker“ San Victorino besucht. San Victorino erstreckt sich über ein ganzes Areal und man bekommt dort ALLES. Es ist laut, voll, dreckig, bunt und total verrückt…

The real Bogotá

Wo wir wieder beim Thema „Obst“ wären. Diese Woche haben wir eine ganz neue Frucht ausprobiert, die uns aber trotz des hübschen Äußeren geschmacklich nicht so sehr überzeugen konnte, wie die #1 Grenadilla.

Mangostane – wird auf jeden Fall nicht mein Lieblingsobst

Ein weiteres Highlight unserer touristischen Erkundungen der neuen Heimat war die Street Art Tour. Die Tour gibt es seit vielen Jahren und mit den Spenden werden örtliche Projekte unterstützt, die wiederum Graffiti-Künstlerinnen und Künstler unterstützen. Unser Tourguide Jay hat uns mit vielen Hintergrundinnformationen zur lokalen Kunstszene und der politischen Dimension von Graffiti versorgt – sehr lohnenswert und informativ.

Nachdem wir diese Woche leider nicht so Glück mit dem Wetter hatten, flüchten wir übers Wochenende ein wenig raus aus Bogotá in das kleine Dörfchen Villa de Leyva etwa 3 Stunden von der Hauptstadt entfernt und entspannen uns dort ein bisschen vom Großstadt-Trubel, bevor es nächste Woche mit der Arbeit losgeht.

Hier noch unsere Erkenntnisse der Woche

  • Ohne eine Cédula, einen kolumbianischen Ausweis, geht hier gar nichts. Man kann ohne eine solche nicht einmal eine SIMCard kaufen. Zum Glück habe ich diese Woche meine Cédula de Extranjería, einen Pass für Ausländer, bekommen. Trotzdem gestaltet es sich auch damit immer noch schwierig, einen Handyvertrag abzuschließen oder gar eine SIM zu kaufen – gefühlt braucht man hier für ALLES diese Nummer…Es ist zum Verzweifeln!!!!
  • Man versuche, als Deutscher auf Spanisch einen Internetvertrag im Shop abzuschließen (geht hier alles nicht im Internet) – enjoy!
  • Im lokalen Bussystem TransMilenio kann man im Prinzip alles kaufen. Für jede Branche gibt es einen Verkäufer oder eine Verkäuferin, der oder die natürlich nicht offiziell durch den Bus läuft und einem Kaugummi, Handyzubehör, Süßigkeiten, Chips oder gar Wunderheilmittel gegen Arthritis verkaufen will. Wer Glück hat, hat einen Sänger oder Rapper im Bus, der lautstark seine neue CD durchlaufen lässt. Wer jetzt denkt, dass dies doch kein lukratives Geschäft sei, der irrt – die Kolumbianerinnen und Kolumbianer fahren total darauf ab und der Wunderheiler hatte innerhalb von einer Busfahrt 10 seiner Döschen im Bus verkauft. Neulich fand abends sogar so eine Art Quiz im Bus statt und wer die Fragen beantworten konnte, bekam irgendwelchen Süßkram – it’s crazy!

Damit verabschieden wir uns jetzt mal in unser Wochenende! Prost!

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6 Kommentare

  1. Supeer toller Bericht, ihr seid echt Top, weiter so. Naja, irgendwann habt ihr ja alles gesehen und endeckt, dann werden die News bestimmt kürzer.
    LG Roland und Elisabeth from good old Germany

  2. Das ist ganz toll dort in den Bergen und auch in den Städte aber bei uns ist es schöner aber mit den Kuchenden du in den Kaffeefallen läßt ist schon ein Witz viele Grüsse eure Oma

    1. Ich finde beide Länder schön 🙂 Der Kuchen ist übrigens Käse, das trinken die Kolumbianer hier so. Erst wird der Käse in der Schokolade geschmolzen, dann wird die Schokolade getrunken und danach noch der Käse ausgelöffelt.

  3. Bin begeistert von eurem Blog. Gut gemacht. Da schlägt der Marketing Profi voll durch. Ich hoffe es geht euch weiter so gut und freue mich aif weitere Einträge.

    1. Das ist eine perfekte Symbiose aus Marketingwissen und sprachlicher Begabung. Muss wohl nicht erwähnen welche Eigenschaft wem zuzuordnen ist 🙂

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