Am 15. Dezember war es endlich so weit: Unser lang herbeigesehnter Urlaub stand vor der Tür, juhu! Damit auch keiner von uns in Versuchung kommen konnte, Arbeitsmails zu checken, haben wir unsere Laptops zuhause gelassen und deshalb die vergangenen Wochen nicht gebloggt. Weil es aber nach 18 Tagen Mexiko natürlich unendlich viel zu berichten und zu zeigen gibt, teilen wir unsere Mexiko-Erfahrungen in drei Blogbeiträge auf, die euch wie gewohnt jeden Sonntag in den Tag begleiten. Gleichzeitig ist uns aber auch aufgefallen, dass unser Ziel, jede Woche einen Blogbeitrag zu schreiben, gerade in stressigen und arbeitsintensiven Zeiten recht ambitioniert ist. Deshalb haben wir uns entschieden, uns nach unser Mexiko-Episode nur noch jeden zweiten Sonntag bei euch mit einem neuen Post zu melden.
Jedenfalls mussten wir Mexiko schweren Herzens am Mittwoch wieder den Rücken kehren und berichten euch jetzt nachträglich aus Bogotá von unserem kleinen Abenteuer #tacotuesdayeveryday.
Im ersten Teil unseres Berichts nehmen wir euch mit an die Ostküste Yucatans, nach Tulum (siehe Karte Punkt B) und nach Bacalar (C). Unsere zweiten Etappe berichtet aus Valladolid (D) im Herzens Yucatans und auch ein wenig von unserem geplatzten Inseltraum auf der Isla Holbox (E). Im dritten Teil geht es an die Westküste, nach Mérida (F) und am Ende nochmal den ganzen Weg zurück an den Playa del Carmen (G), von wo aus wir dann die Heimreise antraten.
Zunächst ging es für uns also nach Tulum, das etwa 130km südlich von Cancún an der sogenannten Riviera Maya liegt. Das Dörfchen wurde früher als Geheimtipp gehandelt, heute ist es ein vegane-Hipstertouris-auf-Fahrrädern-Paradies mit einem enormen Touristenandrang. Weil wir aber früh dran waren, wurden wir bei unserem Tulumaufenthalt noch von großen Massen verschont und konnten daher den Charme des Städtchens mit der Maya-Ruine am Meer genießen. Unser Hotel erwies sich als wahrer Glücksgriff und die bereitstehenden Fahrräder nutzten wir gleich, um uns die Ruinen am Strand anzusehen und den Tag bei einem Indio dort ausklingen zu lassen.
Die Ruinen in Tulum liegen direkt am Meer und bestehen unter anderem aus einem Schloss und mehreren Tempeln, etwa dem Tempel des Herabsteigenden Gottes oder dem Windtempel. Tulum war bereits ab dem Jahr 1200 bis ins 14. Jahrhundert hinein besiedelt. Zu der Geschichte der Maya konnten wir in Mérida im Gran Museo del Mundo Maya noch ganz viel erfahren und wir werden euch sicherlich noch davon berichten!
Am zweiten Tag machten wir uns auf in das Naturschutzgebiet Sian Ka’an. Der Name ist Maya und bedeutet „Ursprung des Himmels“. Auch dort kann man Ruinen besichtigen und die Natur genießen. Sian Ka’an ist ein im Kern 2800 km² großes Naturschutzgebiet, das seit 1987 zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt. Es beherbergt etwa 4000 Pflanzenarten und fast 30 Säugetierarten, darunter auch Jaguare, Pumas und Tapire, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen. Im gesamten Gebiet wurden bisher 20 kleinere Mayastätten entdeckt und wir besichtigten eine davon, in Muyil. Die Gebäude stammen aus der sogenannten „Postklassischen Periode“ aus den Jahren 1250-1550 n. Chr., darunter ein 17 Meter hohes Schloss, das sogenannte Castillo.
Wer den Pfaden im Naturschutzgebiet folgt, gelangt unter anderem zu einem Aussichtsturm, einem Mirador, von dem aus man den Dschungel überblicken und eine fantastische Aussicht genießen kann. Es gibt auch eine kleine Bucht mit der Möglichkeit, eine Bootstour zu machen, was wir uns aber später für Celestún aufgehoben haben, um Flamingos sehen zu können (dazu in einem anderen Post mehr).
Am dritten Tag ging es dann weiter nach Bacalar, einem Fischdorf an einer Süßwasserlagune. Zu Bacalar selbst gibt es eigentlich gar nicht so viel zu sagen. Es liegt 40km nördlich der größeren Stadt Chetumal und es gibt dort unter anderem eine Festung mit einem Museum, das Fuerte San Felipe de Bacalar und natürlich die wunderschöne Süßwasserlagune, wegen der es wohl überhaupt Touristen hierher verschlägt.
In Bacalar wurden wir leider mit weniger sonnigem Wetter begrüßt, welches sich am Tag nach der Ankunft mit einem stundenlangen Regenguss und bisweilen „kühlen“ Temperaturen fortsetzte. Leider halten sich die Aktivitäten für schlechtes Wetter in Bacalar in Grenzen und unsere Suche nach einem Spa stellte sich als vergeblich heraus, sodass wir nach einem ausgedehnten Frühstück zu einer Cenote fuhren, wo man in angenehm warmen Wasser baden und tauchen kann. Die Cenoten sind in Yucatan weit verbreitet, es gibt etwa 1000 solcher Gebilde und etwa 140 davon kann man zum Baden nutzen oder zumindest betreten. Sie entstehen in Karstgebieten durch das Auflösen von Kalkstein, wodurch sich unterirdische Höhlensysteme und Wasserläufe bilden. Wenn die Decken dieser Höhlen einbrechen, entstehen Tagläufe, durch die Licht in die Höhlen gelangt. Manche dieser Cenoten können bis zu 100m tief sein. Wie wir später in Chichen Itzá noch erfahren würden, waren die Cenoten den Maya als heilig und ein Ort von Opferstätten, weil sie als Eingang zur Unterwelt und als Sitz der Götter dieser Unterwelt galten.
Aufgrund des Wetters verbrachten wir in Bacalar viel Zeit damit, leckeres mexikanisches veganes und vegetarisches Essen auszuprobieren, denn, man mag es kaum glauben, Mexiko erschien uns als wahres Vegetarier-Paradies (vor allem im Vergleich zu Kolumbien) mit vielen Restaurants und Cafés mit einem vegetarischen oder sogar veganen Menü. Vermutlich haben wir den besten veganen Burger unseres Lebens hier in Bacalar im Mango y Chile gegessen und es uns mit veganen Tacos so richtig gut gehen lassen.
Unseren ursprünglichen Plan, die etwa eine Stunde Fahrt entfernten Mayastütten in Dzibanché und Kohunlich zu besuchen, verwarfen wir aufgrund des miesen Wetters und der hohen Kosten, dort ohne Autos hinzugelangen, wieder. Außerdem hatten wir ja auch noch einige Mayapyramiden auf unserem Programm stehen. Auch die größere Städte in Calakmul wäre sicherlich einen Besuch wert gewesen, liegt aber dann noch einmal doppelt so weit entfernt.
Auch am Folgetag blieb das Wetter eher unfreundlich, aber unser AirBnB-Host Gitana versprach uns eine 1-stündige Kayaktour als Willkommensgeschenk, die wir an unserem letzten Tag in Bacalar noch anzutreten hatten. Während die Hinfahrt zum Canal de los Pirates noch ganz lustig war, hatten wir bei der Rückfahrt mit dem Wind und den Wellen derart zu kämpfen, dass allein diese fast eine volle Stunde dauerte – Muskelkater vorprogrammiert.
An unserem nun sechsten Tag in Mexiko ging es dann früh weiter nach Valladolid – dazu mehr in der nächsten Woche!
Wir wünschen euch einen wunderschönen ersten Sonntag in diesem Jahr 2020 und hoffen, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest und einen fantastischen Start in das neue Jahr hattet!
Ein Kommentar
Hallo ihr zwei, das ist kaum zu toppen was ihr da so alles erlebt und treibt.
Und euer Bericht ist wieder der Hammer. Man sieht, dass ihr sehr viel Liebe und Zeit investiert habt. Echt klasse.
Wir haben den heiligen Abend das erste Mal seit 26 Jahren ohne Kinder erlebt, schon komisch gewesen. Aber die darauffolgenden Tage waren dann wieder belebter.
Neujahr haben wir wieder im Schmitts in Wiesloch mit der Zap Gang gefeiert und heute hatten wir einen tollen Abend mit der Bon jovi Tribute Band, Bounce.
Ich wünsche euch einen ruhigen Sonntag bis demnächst.
Der nimmermüde Paps ?????????